Doris Ruppanner-Zwischenbrugger

Eine Jugendfreundin hat mich immer als ihre „Waldfee“ bezeichnet. Mein Unterbewusstsein fühlte sich in diesem Bild sehr gesehen,

aber mein Verstand konnte dies nie begreifen.

Heute, nach 15 Jahren beginnt dieses Bild eine grosse Kraft auszustrahlen, es wird für mich immer klarer, was sie damit gemeint hatte.

Denn ich bin ein Kind der Natur, mir liegt das Wohl aller Lebewesen am Herzen, ich kann mich an kleinen Blumen erfreuen und

kindlich staunen über die Vielfalt der Schöpfung.

Darum bin ich auch meinem Ruf gefolgt und über Umwege Bio-Landwirtin geworden. Auch wenn viele mich gerne in einem anderen Beruf gesehen hätten,

wusste ich immer, das mein Platz mitten drin ist: im kreislauf der Natur – des Lebens. Mit Geburt und Tod.

Und weil ich diesen Kreislauf so tief in mir fühle, ist es auch nicht verwunderlich, wenn ich immer wieder mit dem Tod in Berührung komme.

Nicht nur familiär, auch Tiere suchen mich auf, wenn sie über die Regenbogenbrücke gehen möchten. Und ich bin da.

Ich bin Doris Zwischenbrugger, verh. Ruppanner, eine gebürtige Südtirolerin, ein waschechtes Kind der Berge. Aufgewachsen

auf 1500 m.ü.M. im schönen Radein, habe ich in Auer (BZ) die Ausbildung zur Landwirtin absolviert. Mein beruflicher Werdegang lässt sich mit

Vielfältig am besten Beschreiben. Ich liess mich vom Leben treiben und leiten; arbeitete zwischen Rechtsanwaltskanzlei, Hotelrezeption,

Lagerhaus und Handelsbüro auf verschiedensten Betrieben, war aber nie glücklich damit.

Als ich meinen grössten Traum erfüllte und ein Fohlen kaufte, das sonst den Weg zum Schlachthaus nehmen sollte, änderte sich mein Leben.

Geld hatte ich keines, dafür aber vier Jobs und ein wohlgesinntes Umfeld, damit ich den Unterhalt für dieses Fohlen aufbringen konnte.

Und dieses Pferdchen kam nicht ohne Grund in mein Leben. Es wurde und ist mein grösster Herausforderer, um mein Leben wieder

besser zu machen. Durch ihn suchte ich mir eine Stelle auf einer Alp, kündigte meinen Job und verbrachte den schönsten Sommer

meines Lebens in der Schweiz. Das einfache Leben mit den Tieren, ohne grossen Luxus, mit der Sonne aufstehen und zu Bett gehen,

Wind und Wetter und die Verantwortung für 200 Tierseelen – das war und ist meins.

Und wenn wir den Mut aufbringen, unserem Weg zu folgen, werden wir auch belohnt. Ich traf hier auf der Alm meinen heutigen Mann,

mit dem ich seinen elterlichen Hof übernommen habe und jetzt als Betriebsleiterin in meinem Traumberuf aktiv bin: Landwirtin.

Unser Hof zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Tier gesehen wird, einen liebevollen Umgang geniesst und auch bis zur letzten Sekunde von

uns begleitet wird. Dieser Kreislauf von Geburt und Tod, von Geben und Nehmen, Freude und Leid, erdet und gibt auch Kraft, denn jedes Schlechte hat auch sein Gutes.

Der Weg bis hierhin war auch nicht einfach, ein fremdes Land, ein schwieriger Dialekt, verschlossene Menschen, betriebliches Chaos, Heimweh…

Ich suchte nach Methoden um damit besser umgehen zu können, denn jede normale Psychotherapie half mir nicht.

2018 absolvierte ich die Ausbildung zum „Heilpferde Pferdegestütztes Coaching“, und 2021 machte ich die Hero’s Journey Instruktoren Ausbildung,

sowie 2022 die Masterclass bei Ulrike Dietmann. Jetzt kann ich klar sagen, es geht mir besser – ich habe den Weg gefunden meinem Ruf noch vertrauensvoller zu folgen.

Die Herausforderungen bestehen weiterhin, aber mein Herz ist bereit dafür zu kämpfen, dass unsere Tiere ihr ZuHause behalten dürfen,

unser Betrieb für die nächsten Generationen gewappnet ist und wir das, was wir zu Leben brauchen, aus dem Kreislauf der Natur dankbar nehmen dürfen.

Wie eine Waldfee, die über ihr Waldreich wacht – ist für mich dieser Hof der Ort an dem ich wache – der Natur am Nächsten bin und die Verantwortung keine Last ist.

Ich biete vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen Begleitung an, um ihren Lebensweg Vertrauensvoll gehen zu lernen.